Zionistisches Regime massakriert über 1.000 hilfesuchende Palästinenser in weniger als zwei Monaten

Palästinenser beten bei den Leichen der Opfer eines israelischen Luftangriffs auf eine Schule in Gaza, die als Notunterkunft benutzt wurde. Aufgenommen nahe des Al-Shifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt am 25. Juli 2025 [AP Photo/Abdel Kareem Hana]

Laut den jüngsten Zahlen der Vereinten Nationen hat die mörderische israelische Regierung seit dem 27. Mai 1.054 hilfesuchende Palästinenser getötet. Diese schrecklichen Opferzahlen, zusammen mit den über 60.000 registrierten Todesfällen seit Oktober 2023, verdeutlichen die unbeirrbare Rücksichtslosigkeit, mit der das zionistische Regime die Ausrottung der palästinensischen Bevölkerung des Gazastreifens verfolgt.

Mehr als 750 der Getöteten hatten versuchten, Hilfsgüter bei der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) zu erhalten, einer von den USA und den israelischen Behörden gegründeten Organisation, in der ehemalige Militärs und Soldaten den Ton angeben. Allein am Donnerstag wurden bei Angriffen in der gesamten Enklave laut dem Gesundheitsministerium von Gaza weitere 62 Palästinenser von Israel massakriert, von denen 19 auf Hilfsgüter warteten.

Israels systematische Ermordung von Palästinensern geht damit einher, dass der Bevölkerung von Gaza Hilfsgüter, die auch nur die grundlegendsten Bedürfnisse befriedigen, absichtlich vorenthalten werden. Der Leiter des UN-Flüchtlingshilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, erklärte letzte Woche, dass in Ägypten und Jordanien etwa 6.000 Lastwagen darauf warteten, Zugang zum Gazastreifen zu erhalten, was Israel jedoch verweigert. Laut Schätzungen der Agentur ist ein Fünftel der Kinder in Gaza-Stadt unterernährt. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen stellte letzte Woche bei einem Fünftel aller Kinder und stillenden Mütter, die in ihren Kliniken untersucht werden, Unterernährung fest. Das Medienbüro der Regierung von Gaza erklärte, dass seit Beginn des Völkermords 122 Menschen verhungert sind, darunter 83 Kinder.

Lazzarini erklärte: „Die meisten Kinder, denen unsere Teams begegnen, sind abgemagert, schwach und in großer Gefahr zu sterben, wenn sie die dringend benötigte Behandlung nicht bekommen.“

Israel hat versucht, seine kriminelle Vorweigerung von Hilfsgütern für Zivilisten mit der verlogenen Behauptung zu rechtfertigen, diese Lieferungen würden der Hamas in die Hände fallen. Reuters enthüllte am Donnerstag eine interne Untersuchung der US-Behörde für Entwicklungszusammenarbeit USAID, der man kaum eine übermäßig kritische Haltung zu Israel nachsagen kann. Die Untersuchung kam zu dem Schluss, dass es „keine Berichte gibt, die darauf schließen lassen“, dass die Hamas von US-Hilfslieferungen zwischen Oktober 2023 und Mai dieses Jahres profitiert hat.

Angesichts des unerträglichen menschlichen Leids in Gaza sahen sich einige europäische imperialistische Mächte gezwungen, zumindest in Worten die schrecklichen Bedingungen in Gaza anzuerkennen. Doch weder die Erklärung, die Anfang letzter Woche unter anderem von Großbritannien, Frankreich, Kanada, Australien und anderen unterzeichnet wurde, noch die Erklärung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron vom Donnerstag, Paris werde im September einen palästinensischen Staat anerkennen, werden den Völkermord aufhalten oder das Leben der seit langem leidenden Einwohner von Gaza schützen.

Die Wahrheit ist, dass Israel den Völkermord in Gaza, dessen Brutalität nur mit der Ermordung der europäischen Juden durch die Nazis vergleichbar ist, nur durchführen kann, weil das zionistische Regime vom Imperialismus uneingeschränkt unterstützt wird. Netanjahus faschistische Regierung wurde ununterbrochen mit hochmodernem Kriegsgerät beliefert, vor allem von den USA und Deutschland – darunter auch die Bomben, mit denen wehrlose Männer, Frauen und Kinder massakriert wurden. Alle imperialistischen Mächte, einschließlich derjenigen, die letzte Woche die Erklärung unterzeichnet haben, sind mit brutaler Gewalt gegen Proteste vorgegangen, die sich gegen den Völkermord richteten. Mit Unterstützung ihrer Komplizen in den Medien haben die imperialistischen Regierungen Gegner des Völkermords als Antisemiten verleumdet, brutale Polizeiaktionen entfesselt und in Zusammenarbeit mit rechtsextremen zionistischen Organisationen, die vom israelischen Staat finanziert werden, Aktivisten terrorisiert.

An vorderster Stelle steht dabei die Trump-Regierung, die sich Anfang des Jahres dafür aussprach, Gaza zu entvölkern und in eine „Riviera des Nahen Ostens“ unter der direkten Kontrolle durch Israel und dessen amerikanischen Geldgeber zu verwandeln. Israels faschistischer Finanzminister Bezalel Smotrich bekräftigte dieses Ziel letzte Woche in einer Debatte in der Knesset, woraufhin kurz darauf der Minister für Kulturerbe Amichay Eliyahu erklärte, Israel „eile der Auslöschung Gazas entgegen“. Trumps Sondergesandter Steve Witkoff unterstrich am Donnerstag, dass Washington die Fortsetzung des Massakers in Gaza unterstützt, indem er den Abzug der US-Delegation von den Friedensverhandlungen mit der Hamas in Katar ankündigte, worauf die israelische Delegation umgehend folgte.

Bei einer Rede im Weißen Haus am letzten Freitag drohte Trump der Bevölkerung von Gaza mit der Aussage, die Mitglieder der Hamas „wollen sterben“ und würden daher „zur Strecke gebracht“ werden. Weiter erklärte er, dass Israel „das zu Ende bringen muss“. Ohne Beweise vorzulegen, hat Israel wiederholt behauptet, dass alle Opfer seiner wahllosen Massaker Mitglieder der Hamas seien. Trumps Äußerungen kommen einem Blankoscheck für die Fortsetzung des Völkermords gleich.

Bundeskanzler Friedrich Merz, dessen Regierung noch nicht einmal die zahnlose Erklärung der anderen europäischen imperialistischen Mächte zum Gazastreifen unterzeichnet hat, sicherte dem faschistischen Massenmörder Netanjahu bei einem Telefonat letzte Woche zu, dass Deutschland Israel weiterhin unterstütze. Laut Tagesschau erklärte Merz, was Israel in Gaza tue, d. h. das wahllose Ermorden von Zivilisten, die für dringend benötigte Hilfsgüter anstehen, sowie die Verwandlung der Enklave in ein unbewohnbares Kriegsgebiet, sei „aus sicherheitspolitischen Erwägungen heraus verständlich“.

Mit dieser ausweichenden Phrase sind die geopolitischen und wirtschaftlichen Interessen der imperialistischen Mächte gemeint. Washington, Berlin und andere unterstützen Israels Vorgehen in Gaza uneingeschränkt, weil sie die Ausrottung der Palästinenser als wesentlichen Bestandteil der Neuaufteilung des gesamten ölreichen Nahen Ostens betrachten. Durch die Verdrängung der wichtigsten Rivalen, Russland und China, soll die Region noch direkter unter die Kontrolle der Imperialisten gebracht werden. In den fast zwei Jahren seit Beginn des Völkermords wurde auch die Hisbollah im Libanon dezimiert und das iranische Atomprogramm sowie weitere iranische Sicherheitseinrichtungen bombardiert – alles mit der entschlossenen Unterstützung des Weltimperialismus. Bei der Verfolgung ihrer räuberischen Interessen machen die imperialistischen Regierungen vor keiner kriminellen Barbarei halt.

Eines der jüngsten Verbrechen Israels war der Luftangriff auf ein Zelt mit Vertriebenen nahe Chan Yunis am Freitagmorgen, bei dem eine Person getötet wurde. Zudem veröffentlichte die Medienstelle von Gaza eine Erklärung, in der sie die gezielte Tötung des Fotojournalisten Adam Abu Harbid bekanntgab, womit die Zahl der vom zionistischen Regime seit Beginn des Völkermords getöteten Journalisten auf 232 stieg. In der Erklärung hieß es: „Wir rufen den Internationalen Journalistenverband, die Föderation Arabischer Journalisten und alle journalistischen Vereinigungen weltweit auf, diese systematischen Verbrechen gegen palästinensische Journalisten und Medienschaffende im Gazastreifen zu verurteilen.“

Denjenigen, die bisher das Glück hatten, dem direkten Tod durch Israels Völkermord zu entgehen, droht in wachsendem Maße der Tod durch Krankheiten. Laut der britischen Wohltätigkeitsorganisation Oxfam haben sich die durch kontaminiertes Wasser verursachten Erkrankungen in Gaza in den letzten drei Monaten um 150 Prozent erhöht. Die Organisation erklärte, Gaza sei ein „Nährboden für Krankheiten“. Erkrankungen mit akutem wässrigen Durchfall haben um 150 Prozent zugenommen, mit blutigem Durchfall um 302 Prozent und mit akuter Gelbsucht um 101 Prozent.

Die Verantwortlichen für den Völkermord an den Palästinensern und die gesamten schrecklichen Lebensbedingungen, die damit einhergehen, müssen zur Verantwortung gezogen werden. Dazu gehören auch die Komplizen des zionistischen Regimes in den imperialistischen Ländern Europas und Nordamerikas. Die World Socialist Web Site erklärte Anfang letzter Woche in einer Erklärung mit dem Titel „Mobilisiert die Arbeiterklasse, um den Völkermord in Gaza zu stoppen!“:

Weltweit gibt es massiven und wachsenden Widerstand gegen die Verbrechen Israels. Was fehlt, ist ein klares Programm und eine Perspektive. Das Internationale Komitee der Vierten Internationale und die ihm angeschlossenen Sozialistischen Gleichheitsparteien erklären, dass der Völkermord nicht durch Appelle an dieselben kapitalistischen Regierungen gestoppt werden kann, die ihn durchführen und möglich machen. Stattdessen muss die Arbeiterklasse als unabhängige Kraft die politische Bühne betreten.

Loading